Reaktion auf die Kritik am stuvus-Jubiläum

Liebe Studis,

die Studierendenvertretung wird dieses Jahr 10 Jahre alt. Zu diesem Anlass organisieren wir ein mehrtägiges Event, mit dem wir durch die Auswahl mehrerer Künstler aus verschiedenen Genres an verschiedenen Tagen möglichst viele Studierende ansprechen wollten. Für den Abend, an dem wir Partyschlager und volkstümliche Musik geplant haben, haben wir die Band “Dorfrocker” gebucht. Diese Entscheidung hat im Nachhinein für viel Kritik gesorgt, da die Band u. A. dafür kritisiert wurde, dass auf ihrer Website ein sexistisches Weltbild präsentiert wird.

Diese öffentliche  und auch an uns gerichtete Kritik haben wir wahrgenommen, und haben darüber in einer weiteren Sitzung des Studierendenparlaments und intern diskutiert. Wir wissen, dass die nachfolgende Reaktion spät ist, doch auch wir sind, wie die Studierendenschaft im Allgemeinen, keine homogene Gruppe mit nur einer Meinung. So haben die stuvus-Aktiven die letzten Tage viel darüber diskutiert, welchen Schluss wir aus der aufkommenden Kritik ziehen.

Wir setzen uns in den Gremien der Universität, aber auch abseits davon für ein diskriminierungsfreies Weltbild an der Universität Stuttgart ein. Wir wollen alle Studierenden gleichermaßen vertreten, egal welcher Herkunft, Sexualität, Religion oder in welchem Alter. Diese Werte zu vertreten ist uns wichtig.

Bei der Entscheidung über eine Absage der Band muss auch ein hohes finanzielles Risiko berücksichtigt werden. Denn neben der Kosten für die Band aufgrund des geschlossenen Vertrags, reduziert sich insbesondere auch der erwartbare Umsatz, da wir nicht davon ausgehen, noch ein Ersatzprogramm für den Abend zu finden und die Dorfrocker unser Headliner für den Abend sind. Die Abwägung, u.A. über diese beiden Punkten ist uns dabei nicht leicht gefallen.

Der Finanzplan für das Event, sowie die Freigabe der Mittel für die Band wurden dabei kollektiv vom Studierendenparlament auf Vorschlag des zuständigen Arbeitskreises beschlossen. Aufgrund der finanziellen Tragweite einer Absage (je nach Schätzungen entgangene Einnahmen und damit verbundener Verlust von mehreren 10.000€) sehen wir es als notwendig, die finale Entscheidung, ob der Auftritt abgesagt werden soll, demokratisch im Studierendenparlament zu beschließen. Dieses wird am kommenden Mittwoch hochschulöffentlich tagen und sich in zwei Tagesordnungspunkten mit dem Thema beschäftigen. Wir würden uns freuen, wenn ihr an der Sitzung teilnehmt und euch an der Diskussion beteiligt. 

Wir wissen, dass sich einige von euch sich in dieser Entscheidung nicht vertreten sehen, und deshalb Kritik üben. Dies bedauern wir sehr. Dennoch möchten wir an der Stelle auch nochmal auf den ursprünglichen Anlass hinweisen: Dieses Event ist dazu gedacht, das 10-jährige Jubiläum der Einführung einer offiziellen Studierendenvertretung in möglichst großber Breite und Diversität zu feiern und dauert mehrere Tage mit abwechslungsreichem Programm. Wir möchten an der Stelle auch auf die weiteren Programmpunkte hinweisen und würden uns freuen, wenn wir euch dazu begrüßen dürfen.

Dazu möchten wir euch als Mitglieder der Studierendenvertretung explizit einladen, und hoffen, dass wir trotz aller Diskussionen und Kritik gemeinsam diskriminierungsfrei diesen Anlass feiern können.

Eure Studierendenvertretung