Workshop-Reihe „Decolonize us! – Einstieg in die Anti-Diskriminierungs- und Anti-Rassismus-Arbeit“
Nicht zuletzt durch das Erstarken der #BlackLivesMatter-Bewegung weltweit ist das Thema Rassismus in den letzten Monaten vermehrt ins Auge der (weißen) Öffentlichkeit gerückt, die aktive Anti-Rassismus-Arbeit jedes einzelnen aber nach kurzem Hype langsam wieder in Vergessenheit geraten. Mit unserer Workshop-Reihe möchten wir Studierenden die Möglichkeit geben, mit ihrer Anti-Rassismus-Arbeit auf persönlicher Ebene zu beginnen sowie Kolonialitäten in der Gesellschaft, an der Uni und in unseren eigenen Köpfen zu dekonstruieren.
Übersicht:
4 Workshoptage + Prozessbegleitung*
Donnerstag, 5. November 14:00 bis 17:30 Uhr
Donnerstag, 12. November 14:00 bis 17:30 Uhr
Donnerstag, 19. November 14:00 bis 17:30 Uhr
Donnerstag, 3. Dezember 14:00 bis 17:30 Uhr
* Anti-Rassismus-Trainer*innen stehen für Einzelgespräche zur Verfügung
Die Workshops finden online über das Videokonferenztool webex statt.
Teilnahmegebühren: 10€ für Studierende der Uni Stuttgart, (25€ für Externe)
Nur durch die Teilnahmegebühren können wir die Workshops in dem vollen Umfang anbieten. Sollten diese für dich einen Hinderungsgrund an der Teilnahme darstellen, komm gerne auf uns Veranstalter*innen zu und wir finden gemeinsam eine Lösung.
Organisation: Referat Gleichstellung, Diversity und Soziales der stuvus in Zusammenarbeit mit Greening Stuttgart.
Anmeldung: der Workshop ist auf 30 Teilnehmer*innen begrenzt, eine schnelle Anmeldung lohnt sich also. Verbindlich anmelden könnt ihr euch durch eine kurze Mail mit eurem Namen an referentin-gleichstellung@stuvus.uni-stuttgart.de .
Das erwartet dich bei den Workshops:
In den Workshops möchten wir zusammen einen kritischen Blick auf globale und strukturelle, gesellschaftliche Machtstrukturen, Kolonialitäten und ihre globale Etablierungsgeschichte aus Perspektiven des Globalen Südens werfen. Den Teilnehmer*innen werden dabei die Grundlagen der Anti-Diskriminierungs- und Anti-Rassismus (ADAR)-Arbeit vermittelt. Das meint eine bewusste und klare Positionierung und das konsequente und aktive Eintreten gegen Diskriminierungen und Rassismus.
Auch die Perspektiven von diskriminierungserfahrenen Menschen spielen eine zentrale und impulsgebende Rolle. Wir wollen die eigene Eingebundenheit in Machtverhältnisse reflektieren.
Die Workshops finden im wöchentlichen Rhythmus statt und bauen aufeinander auf. Außerdem stehen Anti-Rassismus-Trainer*innen für eine individuelle Beratungsstunde zur Verfügung, um unter 4 Augen auf persönliche Fragen und Sorgen einzugehen, die im Workshop selbst keinen Platz finden.
Der Workshop richtet sich sowohl an weiße Menschen als auch an Menschen mit Migrationsbiografie. Begleitet werden wir von erfahrenen Anti-Rassismus-Trainer*innen: Mariette Nicole Afi Amoussou vom Meine Welt e.V., Dr. Charbel Gauthe, Altynai Noruzova und Dr Boniface Mabanza
Die Workshop-Einheiten im Detail:
5. November – Einführung in die Antirassismus-Sensibilisierung
- Macht- und Diskriminierungsstrukturen: Einführung in das Modell „die 4-i der Diskriminierungsstrukturen“
- kritischer Blick auf globale und strukturelle, gesellschaftliche Machtstrukturen, Kolonialitäten und ihre globale Etablierungsgeschichte
- Einordnung, Definition und Verständnis des Begriffs “Rassismus”
- Historische Dimension von Rassismus begreifen
- Wie unterstützen Institutionen Rassismus?
- Kritische Reflexion der Internalisierungsprozesse
12. November – Kolonialitäten und ihre Wirkung auf relevante gesellschaftliche und politische Felder
- Kurzer Rückblick auf Modul 1
- Reflexion des deutschen Kolonialismus
- Koloniale Blick in der eigenen Wahrnehmung hinterfragen
- Auswirkungen der Vergangenheit auf heutige Diskurse und Praxis wahrnehmen
- Paradigmen und Perspektivenwechsel zur Etablierung gemeinsamer Erinnerungskulturen
19. November – Politische Bildungsarbeit: Grundlage & Prinzipien
- Grundlage der politischen Bildungsarbeit
- Instrumente der politischen Bildungsarbeit erkennen
- Ethische Kommunikation / Verhaltenskodex: Checkliste zur Erstellung des eigenen Code of Conduct
- Bescheidenen Auftritt fördern und Unterstützung
- Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Handels reflektieren
3. Dezember – Progressiver Umgang mit Diskriminierung/Rassismus und Handlungsempfehlungen
- Positionierungs- und Reflexionsübungen
- Handlungsbedarf, Awareness Building für die Entwicklungs-, Rassismus- und Machtstruktur-sensible Arbeits- und Kommunikationsverhältnisse
- Angebot neuer, globaler, nicht-diskriminierender Paradigmen