Lilo Herrmann

Morgen vor 84 Jahren wurde die Widerstandskämpferin Liselotte (“Lilo”) Herrmann von den Nationalsozialisten hingerichtet. Viele von euch gehen fast täglich an ihrem Gedenkstein am Campus Stadtmitte vorbei und haben sich vielleicht schon mal gefragt, wer Lilo Herrmann eigentlich war.

Lilo wurde 1909 in Berlin geboren, ihre Familie zog später nach Stuttgart. Dort begann sie 1929 an der Technischen Hochschule Stuttgart (heute unsere Uni) ein Chemiestudium. Sie brachte sich in kommunistischen Gruppen ein, unter anderem trat sie in die KPD ein. 1931 zog sie nach Berlin und studierte dort Biologie. 1933 musste sie aufgrund ihrer “kommunistischen Betätigung” ihr Studium beenden. Sie engagierte sich weiterhin in kommunistischen Gruppen und versteckte zeitweise Fritz Rau, einen Stuttgarter Widerstandskämpfer, bei sich. Sie wurde von ihm schwanger, jedoch wurde er Ende 1933 von den Nationalsozialisten ermordet und lernte Walter, seinen im Mai 1934 geborenen Sohn, nicht mehr kennen.

Mit ihrem Sohn zog Lilo 1934 zurück nach Stuttgart und blieb weiterhin aktiv im Widerstand. Im Dezember 1935 wurde sie verhaftet. Wegen “Landesverrat begangen in Tateinheit mit Vorbereitung um Hochverrat” wurde sie zum Tode verurteilt. Die Zeit bis zur Vollstreckung verbrachte sie in einem Frauengefängnis in Berlin.

Am 20. Juni 1938 wurde Lilo Herrmann im Alter von fast 29 Jahren hingerichtet. 1988 wurde der uns bekannte Gedenkstein errichtet.

Ausführlichere Infos und Literaturempfehlungen gibt es bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg auf hausaufderalb.de/lilo-herrmann.
Das Bild vom Gedenkstein stammt vom SWR.