Was bringen die besten Innovationen, wenn es Ideen sind, die unserer Gesellschaft langfristig schaden und unsere Lebensgrundlagen zerstören?
Aus dieser Frage wird ersichtlich, dass es essenziell ist, sich mit der eigenen Verantwortung und der Verantwortung des eigenen Fachbereichs auseinanderzusetzen. Die Fähigkeit zur kritischen Reflexion ist der Kern nachhaltigen Denken und Handelns und sollte dementsprechend in der Lehre vermittelt werden.
„Die Universität Stuttgart setzt innovative Konzepte in Forschung und Lehre um, die dazu beitragen, Wissen und Strategien für eine sinngebende und nachhaltige Entwicklung bereitzustellen.”[1]
Auch wir in der Studierendenvertretung machen uns Gedanken, wie sich Nachhaltigkeit und Reflexion besser in der Lehre an der Universität Stuttgart integrieren lassen. Seit Anfang 2020 gibt es deshalb eine Arbeitsgruppe innerhalb des Referats für Nachhaltigkeit, die sich damit beschäftigt und anregen möchte, entsprechende Lehrveranstaltungen mit Fachbezug in möglichst viele Studiengänge zu integrieren. In dieser soll über die Bedeutung des Handelns für eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft nachgedacht und diskutiert werden. Hier beschränkt sich die Nachhaltigkeit nicht nur auf den ökologischen Aspekt, sondern schließt alle 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (engl. “Sustainable Development Goals”, abgekürzt SDGs) ein. Wie das möglich sein kann, zeigt beispielsweise das Bildungskonzept “Bildung für nachhaltige Entwicklung” auf.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ermöglicht Menschen, zukunftsfähig zu denken und zu handeln, also die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die lokale Umwelt und auf Menschen in anderen Erdteilen zu verstehen, sich die Auswirkungen auf zukünftige Generationen vorstellen zu können, und daraufhin verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können. BNE bedeutet außerdem das „Empowerment“ (Befähigung) von Personen zu “Change Agents”, die sich für eine Transformation zu einer sozial gerechten und ökologisch integren Gesellschaften einsetzen. BNE ist nicht primär ein zusätzlicher Lerninhalt, sondern zeigt sich vor allem in veränderten Methoden der Wissens- und Kompetenzvermittlung.
Zu den Kompetenzen, die durch Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt werden sollen, gehören unter anderem die folgenden[2]:
- Vorausschauendes Denken und Handeln
- Interdisziplinäres Arbeiten
- Einnahme anderer Perspektiven
- Umgang mit schwierigen Entscheidungen
- Hinterfragen eigener Vorstellungen und Denkweisen
Weitere Informationen über Bildung für nachhaltige Entwicklung findest du zum Beispiel auf der Website meine-bne.de
Unsere Motivation
In einer vernetzten, globalisierten Welt ist es notwendig, sich nachhaltig zu bilden, um mit der Komplexität von interdisziplinären Problemen umgehen zu können und sie im Einklang mit unserem Umfeld zu lösen. Wir sind der Meinung, dass eine Universität, die Wissen und Fähigkeiten zum Verändern der Gesellschaft zur Verfügung stellt, auch Kompetenzen zum nachhaltigen Umgang mit diesen vermitteln muss.
Diese Kompetenzen ermöglichen es den Studierenden ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und sich in einer zunehmend komplexen Welt gut zurechtzufinden.
Die Universität Stuttgart hat hierbei die Chance mit der uniweiten Umsetzung zu einer Vorreiterin in der nachhaltigen Bildung in Deutschland zu werden.
Du stimmst uns zu und möchtest dich engagieren? Wir freuen uns über deine Nachricht:
reflexion@stuvus.uni-stuttgart.de
Weitere Informationen zum Thema, zu unserer Arbeitsgruppe und zum aktuellen Stand, findest du im stuvus-Wiki.
Quellen:
[1] Universität Stuttgart: Leitbild. https://www.uni-stuttgart.de/universitaet/profil/dokumente/universitaet-profil-leitbild_der_universitaet_stuttgart.pdf, aufgerufen am 17.06.2021
[2] Sukuma arts e.V., meine-bne.de, aufgerufen am 17.06.2021